Woog Riots: Collectors of Pop

Eine Hommage an die Popkultur: Von Bob Dylan über Francesco Moser bis zu Hank Williams

„Collectors of Pop ist wie ein rosa Stück Kuchen, in das man schon immer beißen wollte. Zwölf Songs so bunt wie ein Wes Anderson Film, Slogans wie auf einer Pressekonferenz von Muhammad Ali, Melodien soft wie ein Kuss von Princess Di“, beschreibt das Darmstädter Indie-Pop-Duo Woog Riots sein neues Album „Collectors of Pop“ bildreich.

Und tatsächlich kommen sie damit der Musik, die auf dem neuen Album zu hören ist ziemlich nahe. Denn Silvana Battisti und Marc Herbert haben ihr musikalisches Konzept mittlerweile zum perfekten Pop-Soundtrack unserer Zeit ausgebaut. Ihre Musik filtert die Welt in all ihrer Schönheit, Absurdität, Gefährlichkeit, Schlechtheit und Obskurität meisterhaft in kurzen Popsongs. Das ist Pop, der in seiner Minimalistik große Kunst ist.

Und deswegen schreibt der Americana-Journalist, -Kurator und -Kulturvermittler über die Musik dieses Duos, das von einer ganz anderen musikalischen Richtung kommt. Denn gute Musik verbindet. Gute Musik trifft mitten ins Herz, berührt die Seele, bewegt was im Kopf und fährt in den Bauch. Und das kann Dir bei einem dreiminütigen Popsong ebenso passieren wie bei einer 17-minütigen Folk-Ballade.

Die Woog Riots besingen sowohl Yayoi Kusama mit ihren Polka-Dots…

Große Legenden werden besungen

Neben den Beschreibungen von Flussfahrten und Flitterwochen und anderem selbst erlebtem, nähern sich die Woog Riots diesmal auch mehreren großen Legenden an. Sie besingen die japanische Malerin Yayoi Kusama, die durch ihr Markenzeichen, die Polka Dots, berühmt wurde. Da gab es doch auch einen Sänger, der Polka Dot-Hemden an…ja, genau – Bob Dylan besingen die Woog Riots auch. Ihr Refrain “When youre lonely and on your own, You wish Bob Dylan knocks on your door” greift genau die Gefühle vieler Dylan-Freunde auf. Oder anders gesagt: “He was the brother that you never had” wie Bob Dylan in “Lenny Bruce” singt.

…als auch Bob Dylan, der gerne Polka-Dots Hemden trägt. Copyright: Wikimedia Commons

Auch der Avantgarde-Free-Jazz von Sun Ra wird hier in einen 3-Minuten Minimal-Pop-Song übersetzt und in einem weiteren Kabinettstückchen wird der großen italienischen Radsport-Legende Francesco Moser gehuldigt. Der Abschluss des Albums ist denkbar düster. Denn da covern sie als Hommage an den großen Countrysänger und „Hillbilly-Shakespeare Hank Williams dessen „Angel of Death“.

Perfekter, minimalistischer Pop, perfekter, typischer Woog Riots-Sound

Instrumentell gehen die beiden auch auf Collectors of Pop weiter entschieden ihren wunderbar eklektizistischen Weg. Marc Herbert ist für die genial eingängigen Gitarren-Riffs zuständig, die von Silvana Battisti mit großer Experimentierlust an verschiedenen Instrumenten wie Omnichord, Keyboard, Stylophone oder Melodica umspielt werden. Beide ergänzen sich stimmlich perfekt, dazu noch die eine oder andere Einspielung – und schon ist der typische Woog Riots-Sound perfekt.

Ein Sound, der mittlerweile zu Darmstadt gehört wie das Bölle, der große Woog oder der „lange Lui“.

Die Woog Riots stellen ihr neues Album jetzt auf Tour vor:

27.09.24 Hersbruck – Kulturbahnhof mit Knarf Rellöm Arkestra (HH)

28.09.24 Stuttgart – Wohnzimmer

29.09.24 Offenbach – Hafen 2 mit Knarf Rellöm Arkestra (HH)

03.10.24 Berlin – Schokoladen mit Guzzi & Scuzzo (HH)

04.10.24 Hamburg – Hanseplatte

05.10.24 Aschaffenburg – KunstLANDing, Kunstverein

16.10.24 Wien – Rhiz

Wieder in Darmstadt sind sie dann mit ihren Songs „Bob Dylan“ und dem Hank Williams-Stück „Angel of Death“ am 31. Oktober beim großen Jubiläumskonzert „10 Jahre Americana in Darmstadt“ dabei!

Hinterlasse einen Kommentar