Jedem, dem Bob Dylan etwas bedeutet, kann in diesem Moment nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Suze Rotolo, die viele als das Mädchen an Dylans Seite auf dem Cover von „The Freewheelin’ Bob Dylan“ kennen, ist tot. Suze starb am vergangenen Freitag nach langer Krankheit im Alter von 67 Jahren.
Suze war mit Bob knapp drei Jahre zusammen und beeinflusste ihn in der entscheidenden Phase, in der aus Bobby Zimmerman „Bob Dylan“ wurde. Ihre linken politischen Auffassungen und ihre Beziehung zum Theater von Bertolt Brecht waren grundlegend für Dylans Songwriting in jenen Tagen. An sie richtete er seine Liebeslieder, genauso wie er auch die Trennung von Ihr in Liedern verarbeitete. Viele haben sie als seine Muse bezeichnet. Ich finde dies nicht angemessen. Sie war mehr als das, sie war seine Partnerin, von der viel lernte, der er viel zu verdanken hatte. So wie sie auch ihm.
Wer Suzes Buch „A Freewheelin’ Time“ aufmerksam gelesen hat, dem wird diese gleichberechtigte Partnerschaft und die Kameradschaft in dieser Beziehung nicht entgangen sein, die natürlich unter der Entwicklung von Bobs Karriere litt. Suze war eine moderne, selbständige, intelligente Frau, die auch nach der Beziehung zu Dylan wichtiges leistete. Obwohl die Medien sensationslüstern bei dem Erscheinen von Suzes Buch eine Abrechnung suggerierten, war es alles anderes als das. Suze schrieb über die entscheidenden, prägenden Jahre in ihrem Leben. Und da gehörte Dylan in exponierter Rolle dazu. Wie sie die Beziehung zu Dylan beschrieb war angemessen, würde- und respektvoll.
Sicherlich schrieb sie sich damit auch über Jahrzehnte aufgestaute Gedanken von der Seele. Gut, dass es ihr noch möglich war. Ruhe in Frieden, Suze Rotolo, Du wirst unvergessen bleiben.
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