Wie aus einem unscheinbaren Club ein echter Honky-Tonk wird
Man hätte sich ja besser informieren können. Dale Watson war bei mir als derjenige auf dem Schirm, der soeben als Reminiszenz an Cashs Sun Studio Recordings eine ganze Platte in diesem Stil heraus gebracht hat. Und überhaupt, so erfuhr ich durch die Recherche, ist er einer der interessanten Country & Americana-Künstler aus Texas. Um so mehr freute ich mich, dass er in Austin spielt, während wir dort sind.
Dass er aber dort aber jeden Montag mehr als drei Stunden zum Tanz aufspielt, das hatte ich schlichtweg übersehen. Um so überraschter waren wir dann auch, als die Tanzfläche schon nach wenigen Takten voll war. Dale Watson und seine „Lone Stars“ rockten den Continental Club in Austin, Texas. Mit Country, Roots und Honky-Tonk vom Feinsten. Dabei immer originell und voller Spielfreude. Watson entpuppt sich im Laufe des Abends als wahre „Rampensau“. Unermüdlich spielen er und seine Jungs, holten immer mal wieder ein paar Gastmusiker auf die Bühne. So wie den Engländer aus Liverpool, zu dessen Ehren sie dann auch ein Stück der Beatles ins Programm aufnehmen. Dazwischen wird immer mal wieder ein ironisches Werbejingle gespielt und Watson preist mit Zahnpastalächeln die Vorzüge von „Lone Star Beer“ an. Und das bleibt nicht die einzige Alkoholika auf der Bühne. Immer wieder bekommen die Jungs Tabletts mit Drinks gereicht. Wobei wir davon ausgehen, dass da auch mal Wasser statt Wodka und Apfelsaft statt Whisky eingeschenkt wird.
Schade, dass wir da nicht mittanzen können, denken wir bei uns, als wir die volle Tanzfläche sehen. Es ist ein geiles Konzert, aber nach fast drei Stunden strecken wir die Waffen und begeben uns zur Nachtbushaltestelle. Dale Watson bringt das Parkett zum Schwingen. Auch das wird uns unvergesslich bleiben.
Anbei eine kleine Impression von Dales Auftritt im Continental Club:
Kommentar verfassen