The Bickenbach, Texas Home Office Diary (17)

From Sand Rabbit Town into the whole wide world

Howdee Everyone,
hol‘ die Fiddle und das Banjo, wir machen Old Time Music!

Gut 20 Jahre ist es her, dass in den USA die Old Time Musik, der Bluegrass und der Folk eine erneute Renaissance erlebten. Diesmal war es der Film „O Brother Where Art Thou?“, der diese Musik wieder in Erinnerung rief. Man erinnerte sich plötzlich wieder an Bluegrass-Veteranen wie Ralph Stanley, der im Soundtrack mitmischte. Und es gab eine ganze Reihe von jüngeren Künstlern, die dadurch eine größere Aufmerksamkeit erfuhren wie Gillian Welch oder Alison Krauss. Von den letzten beiden werden wir etwas aus dem Film hören. Ebenso wie von George Clooney bzw. natürlich Dan Tyminski, der ihm bei „Man Of Constant Sorrow“ die Stimme lieh.

Der Film ist bis heute mein Lieblingsfilm und hat mir nach der musikalischen Prägung durch Dylan mit seinem Soundtrack eine zweite Prägung mit Old Time, Bluegrass und Americana gegeben. Über den Film werde ich im Herbst mehr schreiben, wenn sein Kinostart sich zum 20. Mal jährt. Dylan übrigens war hier wieder einmal einen Schritt voraus. Ende der 1990er hatte er u.a. mit Ralph Stanley zusammen eine Aufnahme des Stückes „Lonesome River“ eingespielt und seine damaligen Konzerte begannen cis Anfang der 2000er mit einem akustischen Set, in dem er alte Bluegrass- und Country-Standards spielte. Auch hierzu ist unten ein Beispiel zu hören.

Mit Dylan wiederum begann für Ketch Secor und Critter Fuqua sowohl ihre musikalische Sozialisation, als auch ihr großer Durchbruch mit ihrer Band Old Crow Medicine Show. Sie hatten großen Erfolg bei jungen Leuten, weil sie die Old Time Music mit Tempo und Energie von Punk-Rock verbanden. Und als sie dann Dylans Songfragment „Rock Me Mama“ zu „Wagon Wheel“ ausbauten, wurde das ein Riesenhit. Ketch Secor und Dylan teilten sich die Autorenschaft und der Song lieferte auch noch Hits für den Iren Nathan Carter und für Darius Rucker. Wir hören und sehen unten dann natürlich Wagon Wheel mit der Old Crow Medicine Show. Leider sind sie heute als Grand Ole Opry Member etwas zu zahm wie ich meine, aber sie sind immer noch in der Lage tolle Dinge rauszuhauen wie vor wenigen Jahren die Veröffentlichung von Dylans „Blonde On Blonde“ in ihrer musikalischen Bearbeitung. Das Konzert dazu, das wir in Amsterdam sahen, ist bis heute für mich eines der besten Konzerte, die ich je gesehen habe.

Soweit für heute, Ostern rückt unaufhaltsam näher und wird mich an dieser Stelle auf die eine oder Weise in den nächsten Tagen beschäftigen.

Also dann bis Morgen!
Best
Thomas

Gillian Welch & Alison Krauss

The Soggy Bottom Boys

Bob Dylan: Hallelujah I’m Ready To Go

Old Crow Medicine Show

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