Delaney Davidson

WahWahTwangBoomChickaBoom oder wie ein neuseeländischer Schweizer in einem Bessunger Keller in Darmstadt das Americana weiterentwickelte…

credits: Delaney Davidson

credits: Delaney Davidson

In Kellern wird Americana-Geschichte geschrieben. 1967 in dem von Big Pink, als Bob und die Buben von The Band zu den Urvätern des Genre wurden und vor wenigen Tagen war es der Keller der Bessunger Knabenschule in Darmstadt, in dem Delaney Davidson mit seiner außergewöhnlichen Performance die Minstrel-Show wiederauferstehen ließ und für dieses Jahrtausend neu aufbereitete.

Knapp 50 Leute waren gekommen und der Keller war voll. Davidson nimmt das Publikum mit auf die Reise ins alte, gefährliche Amerika, es geht um Tod und Teufel, Liebe und Mord. Das Ganze klingt ein bisschen wie Nick Cave meets Bob Dylan meets Hank Williams. Blues, Balladen, dunkler Country – phantastisch vorgetragen von einem Künstler, dessen Bühnenpräsenz beeindruckend ist. Nur mit Gitarre und Mundharmonika „bewaffnet“, aber dazu mit cleverem technischen Equipment ausgestattet, dass es ihm ermöglicht sich selber zu begleiten, idem er Melodielinien, Rhythmus und Takt anspielt, aufnimmt und sofort wiedergibt. Der Höhepunkt ist erreicht, als er bei „Time has gone“ sein Instrument niederlegt, die Musik weiterspielt und er sich unters Publikum mischt, um es zu einem dunklen Todeswalzer zu animieren. Es gelingt und plötzlich ist der Keller zum Ballsaal einer Geisterstadt irgendwo im Wilden Westen geworden.

Überhaupt hat er das Publikum gut im Griff, macht kurze, witzige Ansagen, kokettiert mit seinem unperfekten Deutsch und bringt die Leute bei „Dirty Dozen“ sogar zum Chorgesang. Ein rundum tolles Konzert und ein rundum begeistertes Publikum im Keller. Man sollte den neuseeländischen Schweizer Delaney Davidson im Auge behalten. Er könnte der Welt noch viel gute Musik schenken und das Americana bereichern.

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