The Bickenbach, Texas Home Office Diary (21)

The Church Tower of Sand Rabbit Town

From Sand Rabbit Town into the whole wide world

Howdee Everone,

läutet die Glocken!

Was Ihr hier auf dem Bild seht, ist mein Fensterblick aus dem Home Office. Deutlich zu erkennen der Kirchturm. Von dort läuten die Glocken in unserer beschaulichen Gemeinde. Die Glocken sind ja schon lange ein Symbol für die christliche Religion. Und passen damit inhaltlich bestens zum heutigen letzten Osterfeiertag. Sie sind aber auch immer wieder für die Verkündung von Nachrichten benutzt worden.

Quasi beides vereint der traurige Song „The Bells Of Rhymney“, den Pete Seeger auf der Basis des traurigen Gedichts des Walisen Idries Davis geschriieben hat. Davis dichtete den Text nach einem großen Grubenunglück und einem erfolglosen Generalstreik. Die Glocken der verschiedenen walisischen Orte verkünden traurige Wahrheiten bezüglich den Gründen schlechter Arbeits- und Lebensbedingungen.

Eine echte gnadenlose Countryschnulze ist der Song „The Three Bells“ von „The Browns“. Das Leben eines gottesfürchtigen Menschen in einem abgelegenen Tal wird anhand der Anlässe zum Glockenläuten erzählt: Geburt, Heirat, Tod. Schwere Kost, aber eine schöne Melodie. Die ist jedoch von Edith Piaf ausgeborgt. Sie hatte mit „Les Trois Cloches“ 1945 schon Erfolg. In Deutschland machte Gerhard Wendland 1949 „Wenn die Glocken hell erklingen“ daraus. Die Version der Browns stammt von 1959, die Aufnahme hier von 1965. Wir konnten 2012 Jim Ed Brown mit dem Song in der Grand Ole Opry hören.

Ein Glockenspiel-Kontrastprogramm dazu lieferte Bob Dylan 1964 mit „Chimes Of Freedom“. Seine Glocken sind metaphorisch, sie sind die Donnerschläge eines Gewitters, die für ihn die Glocken der Freiheit sind, die für die Unterdrückten geläutet werden. Die Version, die wir unten hören, hat Dylan 1998 mit Joan Osborne für den Soundtrack einer Dokumentation über die Sixties eingesungen.

Und zu guter Letzt dann doch ein Song, der offenbar religiöse Bezüge hat, aber von einigen Dylan-Deutern auch als „update“ von „The Times They Are A-Changin'“ und Chimes Of Freedom“ gesehen wird. „Nichts ist wirklich besser geworden für die Schwachen und Unterdrückten, also läutet die Glocken umso kräftiger“, könnte die Botschaft von Dylans „Ring Them Bells“ sein. Eine Botschaft, der man sich nur anschließen kann. Hier unten ist der Song zu hören in der Version von 1994 bei „The Great Music Experience“.

In diesem Sinne, schließen wir das Osterfest hier und melden uns morgen wieder aus dem weltlichen Alltag im Home Office.

Best
Thomas

Pete Seeger: The Bells Of Rhymney

The Browns:The Three Bells

Bob Dylan & Joan Osborne: Chimes Of Freedom

Bob Dylan: Ring Them Bells

Schlagwörter: , , , , , , ,