„Bob Dylan ist der John Lee Hooker des Folk“

Die österreichische Blues-Legende „Sir“ Oliver Mally bei „Thomas Waldherr präsentiert Americana“ in der Bessunger Knabenschule/ Traditioneller Blues, Eigenkompositionen und Dylan-Songs im Gepäck

Der österreichische Bluesman und Singer-Songwriter „Sir“ Oliver Mally wird in seiner Heimat u.a. als der „beste Blues-Sänger des Landes“ („Die Presse“) bezeichnet und sogar zu den Vertretern des „besten Blues Europas“ (Musikzeitschrift „Concerto“) gezählt. Nun spielt er erstmals in Thomas Waldherrs Americana-Reihe in der Bessunger Knabenschule. Am Donnerstag, 28. Oktober, um 20 Uhr wird er dort solo auf der Bühne stehen. Der Eintritt beträgt 12 Euro, Tickets gibt es unter: www.knabenschule.de . 

„Sir Oliver Mally, Foto: Promo

Muddy Waters, John Lee Hooker und Bob Dylan
„Sir“ Oliver Mally ist seit gut 30 Jahren „On The Road“ und gibt immer wieder starke Alben heraus. in seiner Heimat Österreich ist er eine Institution. Er steht wie kein anderer für den Blues in der Alpenrepublik. Das Faszinierende an dieser Musikrichtung ist für ihn „den Moment, mit dem zur Verfügung stehenden Vokabular zu erforschen“ und „die Songs jeden Abend neu erobern zu können.“ Mehr noch: „Das Eis unter einem darf ruhig zu knacken beginnen. Das erzeugt auch für das Publikum Spannung.“ Mally ist also einer, der sich nie ausruht, der immer auch Grenzen auslotet. Und ist dabei ganz nah an den Musikern, die ihn beeinflusst haben. Muddy Waters, der ihn zum Blues gebracht hat – „und dann hat sich der Blues mich ausgesucht“ – Lightning Hopkins, John Lee Hooker- und Bob Dylan. „Er ist ein bissel der John Lee Hooker des Folk. Sehr im Moment und unberechenbar. Absolut furchtlos. Und seine Texte funktionieren halt auch wunderbar ohne Musik“, schwärmt der Österreicher für den US-amerikanischen Songpoeten. Die Bewunderung für Dylans Werk führte 2019 sogar zu einem ganzen Album mit Dylan-Songs. „Mally Plays Dylan“ heißt das Werk ganz unprätentios, das Cover eine Anspielung auf das legendäre Album „The Byrds Play Dylan“. Die Zeitschrift Rock-Times lobte: „Es liest sich immer wie selbstverständlich, wenn Musiker bei einem solchen Vorhaben den Respekt vor der Tradition der Kompositionen bewahren. Allerdings stellt man ziemlich schnell fest, dass ‚Sir‘ Oliver Mally seinen Reichtum an nuancierten Ideen einbringt. So atmen die Songs die künstlerische Ausdruckskraft des Protagonisten. Respekt!“ 

„Durchhalten“
Doch auch jenseits von Dylan hat sich Mally selbst im Laufe der Karriere zu einem großartigen Singer-Songwriter entwickelt und besticht sowohl auf der Bühne wie auf seinen Alben durch die starke Verbindung von Blues mit Singer-Songwriting. Sein aktuelles Album „Tryin‘ to get by“, in dem es laut dem Künstler im das „Durchhalten“ geht, war in der Pandemie entstanden. Mit Peter Lenz an den Drums und Alex Meik am Kontrabass, der „Sir“ Oliver Mally Group. Als Gäste waren Ian Siegal, Raphael Wressnig und Harpspieler Hubert Hofherr mit von der Partie. Im Frühjahr war das Album sogar für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. 

Country-Boy aus Wagna
Dabei ist Mally, obwohl im Nachbarland seit jeher die Metropole Wien die Hauptstadt des Austropops ist, immer seiner Heimat Wagna in der Steiermark treu geblieben. Hier arbeitet er konzentriert an seiner Musik: „Ich mag nicht Straßenbahnfahren um Grünflächen zu finden. Ich geh hier aus dem Haus und verschwinde im Wald. I’m a country boy – mit gelegentlichem Hunger auf die Stadt. Und meine ständiges Touren bringt mich eh ganz schön in der Gegend herum“, begründet er sein Leben in der etwas mehr als 6000 Einwohner zählenden Marktgemeinde. 

„Virtuosität, Kraft und Herzenswärme“„Das Darmstädter Publikum darf sich auf einen stimmungsvollen Mix aus Stücken aus den verschiedenen Traditionen des Blues, Eigenkompositionen, Singer-Songwriter-Musik und Bob Dylan-Songs freuen. Musik von internationaler Klasse, vorgetragen mit Virtuosität, Kraft und Herzenswärme“, freut sich Thomas Waldherr auf die Americana-Premiere von „Sir“ Oliver Mally.

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