Lennon & Dylan

Ein Bühnenabend von und mit Martin Grieben und Thomas Waldherr beleuchtet mit viel Musik und interessanten Texten die Beziehung zwischen den beiden Ausnahmekünstlern

Lennon & Dylan (Foto: Americana)

Ein unterhaltsamer und informativer Bühnenabend mit viel Musik von und spannenden und oft humorvollen Geschichten über John Lennon und Bob Dylan ist am Donnerstag, 19. Mai, die nächste Veranstaltung in der Darmstädter Americana-Reihe in der Bessunger Knabenschule. Ausgedacht und umgesetzt haben ihn der Beatles und Lennon-Experte Martin Grieben und der Dylan- und Americana-Kenner Thomas Waldherr.

Ikonen der Gegenkultur

Lang, lang ist’s her als John Lennon und Bob Dylan Ikonen der Gegenkultur waren. Als „Imagine“ und „Give Peace A Chance“ oder „Masters Of War“ und „Blowin‘ In The Wind“ Hymnen einer Generation war, die ihr Nein zum Krieg mit gesamtgesellschaftlichen Gegenentwürfen verband. Während John Lennon 1980 ermordet wurde, hat Dylan überlebt, ist Literatur-Nobelpreisträger und scheinbar Common Sense der Feuilletonkultur geworden.

Gemeinsame Idee

Doch das, wofür die beiden künstlerisch und gesellschaftlich standen und stehen, ihre Gemeinsamkeiten, ihre Konflikte und Gegensätzlichkeiten sind – gerade auch vor dem Hintergrund der weltweiten Krisenherde Russland & Ukraine, weltweite Corona-Pandemie und Klimakatastrophe – heute aktueller denn je. Warum das so ist, wie sich das äußert und wie es dazu kam, steht im Mittelpunkt des Bühnenabends „Lennon & Dylan“.

Autoren und Protagonisten des Abends sind der Musiker und Pädagoge Martin Grieben und der Musikjournalist und Kulturvermittler Thomas Waldherr. „In der Zeit um Lennons 80. Geburtstag herum entstand bei uns beiden die Idee, das spezielle Verhältnis der beiden Ausnahmekünstler zum Thema eines Bühnenabends zu machen“, erinnert sich Grieben. „Denn es ist ein faszinierendes Verhältnis zwischen Künstlerfreundschaft und Hassliebe“, ergänzt Waldherr.

Texte über und von Lennon & Dylan

Die beiden haben seitdem stetig an dem Thema gearbeitet und sind derzeit intensiv mit der Finalisierung beschäftigt. Der Abend wird bestehen aus Lesungen von Texten über Dylan und Lennon, Texten von Dylan und Lennon sowie natürlich viel Musik – live und aus dem off. „Besonders Lennon hat sich stets ziemlich am anderen abgearbeitet. Erst hat er Dylan verehrt und dessen Songwriting adaptiert. Dann war er enttäuscht, als Dylan nicht mehr Sprachrohr einer Bewegung sein wollte. Zum Schluss hat er ihn wegen dessen Born Again-Phase verspottet“, beschreibt Martin Grieben Lennons Verhalten.

„Dylan hat sich da gegenüber Lennon eher nicht so aus dem Fenster gelehnt, zeitweise war er aber genervt von John und Yokos Friedensaktionen. Sein Tod hat ihn aber sehr betroffen gemacht und vor 10 Jahren hat er mit „Roll On, John“ ein spätes Requiem veröffentlicht“, berichtet Thomas Waldherr.

Waldherr & Grieben (Foto: Americana)

Viel Musik – live und aus dem Off

Der Bühnenabend erzählt die Geschichte der beiden Pop-Ikonen chronologisch von deren Kindheit und ersten musikalischen Gehversuchen, über den künstlerischen Durchbruch von Dylan und den Beatles bis hin zu den spannungsgeladenen 1970er Jahren, als Lennon sich im Umfeld der Rock Liberation Front tummelte und Rockstar Dylan wieder für den politischen Aktionismus gewinnen wollte. Da werden zentrale Alben und Songs der beiden gegenübergestellt und der Frage nach künstlerischer Autonomie und politischem Engagement nachgegangen. Eine Frage, die sich immer wieder stellt, und gerade jetzt wieder aktuell ist.

Eine ganze Reihe von Songs werden an diesem Abend live gespielt und gesungen. Während Beatles und Lennon-Spezialist Grieben zuständig für die Musik der Jungs aus Liverpool ist, wird Dylan-Kenner Waldherr auch den einen oder anderen Song des Meisters intonieren.

„Wir wollen Fragen aufwerfen, wir wollen zwei der größten Künstler unserer Zeit würdigen und wir wollen vor allem auch unterhalten. So wird an diesem Abend auch der Humor nicht zu kurz kommen“, versprechen Waldherr und Grieben.

Donnerstag, 19. Mai, 20 Uhr, „Lennon & Dylan“, Kulturzentrum Bessunger Knabenschule, Ludwigshöhstrasse 42, 64285 Darmstadt. Tickets: www.knabenschule.de

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