Harry Belafonte (1927 – 2023)

Wir trauern um eine amerikanische Ikone

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Er war Sänger, Schauspieler und Entertainer und in diesem Metier schon eine amerikanische Legende. Darüber hinaus war er auch Zeit seines Lebens gesellschaftlich und sozial engagiert. War in der Bürgerrechtsbewegung neben Martin Luther King aktiv und äußerte sich immer wieder kritisch zu Gesellschaft und Politik in den USA. Er war eine der ganz großen Stimmen des „anderen Amerika“. Nun ist diese Stimme für immer verstummt.

Als Sohn des Matrosen Harold George Bellanfanti, Sr. aus Martinique und der jamaikanischen Hilfsarbeiterin Malvene Love in Harlem in einfachen Verhältnissen geboren, wuchs er im Schwarzen-Ghetto auf. Dennoch schaffte er es, die High School zu besuchen. Inspiriert durch den großen afroamerikanischen Sänger und Schauspieler Paul Robeson, beschloss er ebenfalls Schauspieler zu werden. In den frühen 1950er Jahren schloss er sich der Folksong-Bewegung an und sang Lieder, die von der Musik der Westindischen Inseln geprägt waren. 1956 gelang ihm der Durchbruch mit dem Calypso und dem Banana Boat Song, der Popgeschichte schrieb. Harry wurde zum „King Of Calypso“ und war Anfang der 1960er Jahre einer der bekanntesten schwarzen Künstler.

Und hier ist dann auch die Verbindung zu Bob Dylan. Am 2. Februar 1962 nahm Bob mit Harry Belafonte den Song „Midnight Special“ auf. Er spielte Mundharmonika auf diesem Stück und Harrys Kommentar dazu war: “Das Spiel war perfekt, die Aufnahme ist perfekt!” Ob Harry da schon ahnen konnte, dass Bob später ebenfalls zu einer amerikanischen Musik-Ikone werden sollte?

Copyright: RCA Victor

Wie auch immer, blieb Harry Belafonte über die Jahrzehnte eine feste Größe in der internationalen Musikszene und war auch gern gesehener Gast auf deutschen Konzert- und Studiobühnen. Nie hatte Harry Berührungsängste mit der sogenannten „leichten Muse“. Denn er wusste, wie handwerklich anspruchsvoll diese ist. Die Popularität die er damit erreichte, nutzte er für politische und soziale Zwecke. Bis zu seinem Lebensende blieb er Folklorist, sammelte Songs eine Anthologie afroamerikanischer Musik. Und zu dieser Folkmusik zählte er auch den Rapmusik und verdammte die Korrumpierung dieser emanzipatorischen Musik durch die Plattenindustrie, die sie zu einer Musik der Gewalt, des Machismo und der Habgier entstellte.

Heute ist diese große amerikanische Ikone gestorben. Er wird für immer unvergessen bleiben. Rest In Peace, Harry!

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