Aus der großen Reunion auf der Bühne wird es nix. Zu unterschiedlich sind die Tourpläne. Während Willie Nelson drei Konzerte hierzulande spielt, zeigt His Bobness Deutschland diesmal die kalte Schulter. Wie zuletzt 2008. Und davor 1997 und davor 1992. Dylans Besuche in schöner Regelmäßigkeit waren in den letzten Jahren fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Während Willie nur sporadisch den Weg über den großen Teich fand und findet.
Doch das diesjährige Dylan-Jahr lässt einem im Moment etwas am Meister zweifeln. Nach den vor Kreativität fast überbordenden Jahren 2004 bis 2009, scheint er sich selbst Zurückhaltung auferlegt zu haben. Ein paar Wochen Tour in Fernost, dann zwei Monate Pause, dann ein paar Wochen Tour in Europa und dann? Keine Platte, kein Gastauftritt, nicht mal irgendwas für die bunten Seiten. Erste Alterserscheinungen oder hebt er sich das große Besteck für kommendes Jahr auf? Der 70. Geburtstag naht. Doch vor dem kommt erstmal der 69. Geburtstag und den feiern wir natürlich mit den DoubleDylans in der Frankfurter „Filiale“. The Same Procedure as last year…
Gegen Willie mit seinen 77 Jahren ist Bobby ein Jungspund. Faszinierend wie klar Stimme, Geist und Wesen des texanischen Outlaws immer noch sind. Zeugnis legt hierfür unter anderem sein neues Werk „Country Music“ ab, kongenial produziert von Wunderkind T-Bone Burnett. Willies Country Music ist so wie ich sie am liebsten mag. Traditionell in der Instrumentierung und im Gefühl, modern und innovativ in der Spielweise und in der Produktion, subversiv zu den Zeitläufen. Willie am 19. Juni in Stuttgart live auf der Bühne diese Lieder spielen zu sehen, ist ein Traum.
Ebenso wie Bobby in Linz. Denn kommt er nicht zu uns, dann fahren wir ihm halt nach. Linz ist soweit nicht entfernt, eine erholsame Zugfahrt, ein schönes Wochenende in der Kulturhaupstadt 2009 und unsere Dylan-Geschichte ist für dieses Jahr wieder ins Lot gebracht.
Aber Bobby und Willie auf einer Bühne sehen, das wäre was… Man muss ja schließlich noch Ziele haben!
Schlagwörter: Country Music, Dylan, Willie Nelson
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