On the Road again

Nashville, Tennessee, Broadway

Nashville, Tennessee, Broadway

Nächstes Jahr ist es dann endlich wieder soweit. Wir machen uns wieder auf die Reise. Wir komplettieren unseren musikalischen Südstaaten-Trip. Nach Memphis (Rock’n’Roll), Mississippi-Delta (Blues), Nashville (Country-Kapitale und „Music City USA“), New Orleans (Jazz und Cajun) und Austin (Texas-Country und „Live-Music Capital of the world“) werden wir uns diesmal in den Appalachen an die Geburtsstätten der Mountain Music in Virginia begeben und Bristol, Tennessee, besuchen, wo 1927 mit der Entdeckung von Jimmie Rodgers und der Carter Family der Big Bang der Countrymusik stattfand. Dann werden wir natürlich noch ein paar Tage in Nashville sein, wo es immer noch neues zu entdecken gibt. Und dann über Montgomery, Alabama, wo sowohl Hillbilly-Shakespeare Hand Williams, als auch die Bürgerrechtskämpferin Rosa L. Parks lebten, und Atlanta nach Charlotte, North Carolina, fahren. Von dort aus fliegen wir dann zurück.

Es ist einfach uramerikanisch das große Land zu bereisen. Die Pioniere taten es, die Opfer der Sandstürme in den 1930er Jahren taten es, die Hobos taten es, Woody Guthrie tat es und Bob Dylan tut es noch heute. Auch der große John Steinbeck, der mit „Früchte des Zorns“ den von Natur- und Kapitalgewalt gleichermaßen Deklassierten ein Denkmal setzte, bereiste das Land. 1960 mit seinem treuen Hund Charley an der Seite. Mehr als 50 Jahre später machte sich Geert Mak auf exakt denselben Weg. Und fand ein völlig verändertes Land vor. Amerika ist gespalten: Wirtschaftlich, sozial, politisch, ethnisch, religiös. Diese nicht so neue Diagnose – gerade wiesen wir an dieser Stelle auf George Packers „Die Abwicklung“ hin – wird von Mak aber unter verschiedenen Blickwinkeln und literarisch sehr unterhaltsam vorgetragen. Wir erfahren viel über John Steinbeck, erlangen nicht nur politisch-historische, sondern auch mentalitäts- und religionsgeschichtliche Einblicke in die Entwicklung der Vereinigten Staaten. Geert Maks „Amerika!“ ist das Buch eines verzweifelten Amerika-Liebhabers. Die Perspektive kennen wir nur zu gut.

Wenn wir nächstes Jahr in die USA fahren, dann interessiert uns die Welt der einfachen Menschen. Uns interessieren nicht die reichen Rentner in Florida oder Disneyworld. Wir brauchen keinen Grand Canyon-Nationalpark und keine Harley-Träume auf der Route 66. Dorfkneipen, Honky-Tonks und Tanzböden im armen Süden vermitteln einen guten Eindruck über dieses Land. Und die Musik: Folk, Country und Americana als Musik des armen und des anderen Amerika. Country als Musik der Klasse an sich und Folk und Americana als Musik der Klasse für sich. Darum ist jede unserer Reisen durch die USA auch ein bisschen eine politische Bildungsreise.

In den nächsten Wochen wird also recherchiert, Routen geplant, Stationen und Stopps gecheckt. Und die Vorfreude wächst. So kommt man durch den Alltag.

Und hier ein bisschen Musik für unterwegs:

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