Whiskey!

Copyright: Heaven’s Door Whiskey

Und wieder meldet er sich zurück: Bob Dylans hochprozentige Neuauflage seiner Radio Show

Die Meldung von Radio Eins, deutschlandweit am 24. September exklusiv ein neues Special von Bob Dylans Theme Time Radio Hour zum Thema „Whiskey“ zu übertragen, entfachte einen großen Hype. Dylans Radio Show ist wieder da! Und wie! Sie ist Teil einer größeren Kampagne. Zu hören ist sie nämlich auch am 21. September beim Satelliten- und Streaming-Radiosender Sirius XM und ab dem 25. September u.a. auf Dylans Website http://www.bobdylan.com und auf verschiedenen Streamingportalen.

Trinken aus Philantropie
Bob Dylan macht wirklich nur noch das, was er will. Hat er vor ein paar Jahren sich sehr auf die Ausstellung seiner Zeichnungen und Malereien konzentriert, so liegt ihm nun seine Whiskey-Marke sehr am Herzen. Und was liegt da näher als verkaufsstrategisch eine Neuauflage seiner Radio Show mit dem Thema „Whiskey“ in den „Bourbon Heritage Month“ zu legen, der alljährlich im September stattfindet. Und Heaven’s Door führt just zu dieser Zeit wieder eine karitative Aktion im Rahmen seines „#ServeSomebody philanthropic program“ durch. Teile der Einnahmen des Whiskeyverkaufs von September und Oktober gehen in die Speisung von Bedürftigen. Trinken für einen guten Zweck und unser Bobby kurbelt das alles an. Großartig!

Beworben wird die Radiosendung ausführlich über die Medien der Marke „Heaven’s Door“. Für Dylan gibt die Sendung die Möglichkeit, über die unzähligen Verbindungen zwischen Whiskey und Gesellschaft, Kultur und Politik zu erzählen und viele, viele Titel zu spielen, die in Beziehung zu dem Kult-Getränk stehen und/oder dieses im Namen führen.

Wobei wir davon ausgehen können, dass er eigene Songs, in denen der Whiskey vorkommt, aussparen wird. Also werden auch nicht diese Zeilen erklingen:

„Might like to wear cotton, might like to wear silk
Might like to drink whiskey, might like to drink milk
You might like to eat caviar, you might like to eat bread
You may be sleeping on the floor, sleeping in a king-sized bed
But you’re gonna have to serve somebody, yes
Indeed you’re gonna have to serve somebody.“

Und wahrscheinlich auch nicht diese:

„I’ve been a moonshiner
For seventeen long years
I’ve spent all my money
On whiskey and beer.“

Copyright: Heaven’s Door Whiskey

Wer aber jetzt naheliegende Songs wie „One Bourbon, One Scotch, One Beer“ von John Lee Hooker oder „Whiskey In The Jar“ von „Thin Lizzy“ erwartet, der könnte enttäuscht werden. Vielleicht bekommt man eher „White Lightning“ von George Jones zu hören oder – ganz anspielungsreich – „With Whiskey on My Breath“ von der Gruppe „Love and Theft“.

Mit der Leiter zur Himmelstür
Wie auch immer, ich werde mir die Sendung mit einem schönen Glas „Heaven’s Door“ anhören. Die erste Begegnung mit Dylans Whiskeys am Gaumen und in der Kehle war auf unserer letztjährigen USA-Reise ausgerechnet im Bourbon-Mekka Bardstown. Dreimal schickten unser amerikanischer Freund und ich den Barkeeper auf die Leiter, denn der Bourbon, der Rye und der Double Barrel waren ganz oben auf dem Barschrank platziert. Also ganz stilecht mit der Leiter zur Himmelstür.

Der Bourbon war mein Favorit, leider war aber davon kein Mitbringsel möglich, so dass der ganz ordentliche Rye (in St. Louis hatte ich vorher den bis heute besten Rye meines Lebens, den dort heimischen Rally Point getrunken) meine Hausbar ziert. Geöffnet wurde die Flasche Heaven’s Door Rye – wie es sich gehört – erst zur Feier des neuen Albums in diesem Jahr.

Und was auch ganz klar ist: Sollte es irgendwann wieder möglich sein, in die USA zu reisen, dann steht natürlich der Besuch der dann hoffentlich endlich eröffneten „Heaven’s Door Distillery“ in Nashville auf dem Programm.

Whiskey und Musik
Der amerikanische Whiskey begleitet die amerikanische Populärmusik seit es beide gibt. Da kann Dylan einiges erzählen. In der Tat: Von Moonshine-Whiskey und Folksongs in den Wäldern Tennessees über Prohibition und Jazz in Chicago bis hin zu Frank Sinatras Vorliebe für zwei Finger breit Jack Daniels Whiskey, mit vier Eiswürfeln und einem Schuss Wasser. Die Verbundenheit von Sinatra zu diesem Bourbon ist so legendär, dass es mittlerweile schon eine Sinatra Selection des berühmten Tennessee-Whiskeys gibt.

Vielleicht erzählt uns Bob aber auch die Geschichte von Uncle Nearest, dem afroamerikanischen Brennmeister, der der eigentliche Erfinder des Jack Daniels Whiskey ist. Lange wurde er in der Firmengeschichte verschwiegen, heute wird er in den Führungen erwähnt. Es ist aber einer engagierten und schwarzen Schriftstellerin zu verdanken, dass es mittlerweile eine eigene Brennerei gibt, die den Uncle Nearest Whiskey auf dem Markt eingeführt hat und damit den afroamerikanischen Beitrag auch zu diesem amerikanischen Kulturgut würdigt.

Die Vorfreude wächst und innerlich der Gedanke: Es wird ja doch wieder ganz anders werden, als man denkt.

Ein paar Whiskey-Songs:

Schlagwörter: , , ,