Lange war die Winterpause und die Ungeduldigen und die Zweifler unter uns fragten sich schon, ob das Ende schon gekommen ist. Ist die große Bob-Tour jetzt vorbei? Die Netz-Trolle streuten böse Gerüchte und die Szene war nervös. Und dann doch: Es geht weiter! Bob Dylan tourt von Anfang April bis Anfang Mai an der US-Ostküste und deren Hinterland durch die Universitätsstädte und gastiert in den Uni-Arenen.
Und das was sich im letzten Sommer positiv andeutete (Grand Piano und unbändige Spielfreude!) und im Herbst negativ – die Shows waren nicht schlecht, aber Dylan hatte den Autopilot eingeschaltet – zeigt sich nun in diesem Frühjahr. Dylan hatte mal wieder Lust auf Veränderungen: 1. Maßnahme: der Blues-Gitarrist Duke Robillard ersetzt den Texas-Rocker Charlie Sexton. 2. Maßnahme: Die Setlist ist radikal verändert. Vier Songs von „Tempest“ sind drin und die großen 60er-Hits sind raus: Kein Rolling Stone, kein Blowin‘ In The Wind. Stattdessen aus jeder Schaffensphase was. Die Korsettstangen sind „Things Have Changed“, „Tangled Up In Blue“ und „Ballad Of A Thin Man“.
Die drei Songs und die Art der Setlist können denn auch als künstlerisches Statement gelesen werden: Lest die Texte, wenn ihr dem nahekommen wollt, wer dieser Bob Dylan mal gewesen ist und im Jahr 2013 eigentlich ist oder sein möchte oder sein könnte… Und vielleicht muss man es auch als Ausrufezeichen verstehen, wenn Bob Dylan am zweiten Tag der Tour bis auf zwei Songs genau die gleiche Setlist spielt wie am Vorabend. Schon lange nicht mehr vorgekommen. Die Statistiker unter den Dylan-Fans werden es wissen und publik machen.
Tja, der alte Knabe schafft es immer wieder, uns zu überraschen. Auch mit bald 72 Jahren ist der Lockenkopf flexibel und risikofreudig geblieben. Das Dylan-Jahr 2013 fängt bestens an.
Ein paar Eindrücke aus dem Konzert vom 5. April in Buffalo, New York, gibt ein junger Dylan-Fan mit Film-Ausschnitten aus der Show auf YouTube zum Besten:
Schlagwörter: Bob Dylan, Bob Dylan in concert, Bob Dylan Live
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