Archive for März 2012

50 Jahre Bob Dylan als „Recording Artist“

18. März 2012

Vor 50 Jahren, am 19. März 1962 erschien Bob Dylans Debütalbum „Bob Dylan“. Und Medienberichten zufolge macht er zum Jubiläum seinen Afficionados und sich selbst das schönste Geschenk: Sein 35. Studioalbum!

Zusammen mit seiner Tourband und „Los Lobos“-Frontmann David Hidalgo war er Anfang des Jahres im Studio. Hidalgo zufolge soll der bereits auf „Together Through Life“ eingeschlagene musiklaische Weg zum „Tex-Mex“ weiter verfolgt worden sein. So spielte der „Los Lobos“-Mann bei den Aufnahmen traditionelle mexikanische Musikinstrumente. Wir sind gespannt. Wann das Album erscheint, und wie es heißen wird, ist noch unbekannt.

Dylan als Recording Artist ist auch die immerwährende Geschichte des kreativen Prozesses im Studio und dem „work in progress“. Aus den Mittsechziger Jahren wissen wir, wie Dylan nur mit Songideen und Textfragmenten ins Studio kam und die Platte entwickelt wurde. Er schrieb die Texte während der Aufnahmepausen und auch das musikalische Konzept eines Albums entstand vor Ort. Zum Teil wechselten die Musiker unter Anleitung Dylans munter ihre Instrumente. Gleichzeitig wurde für jedes Stück höchstens drei Takes eingespielt. Dylan ist nämlich alles anderes als Proben- und Übungsbegeistert. Und auch in den 70er Jahren änderte sich das kaum. So verriet uns die große Emmylou Harris im Gespräch, dass er bei den Aufnahmen zu „Desire“ einfach die Leute, ohne viel zu erklären, hätte losspielen lassen.

Diese Art der Albumproduktion gerät in den 80ern dann in die Krise, als Dylan seine künstlerische Sicherheit und Orientierung verloren hat. Die besten Songs der Sessions verpassen regelmäßig die Aufnahme auf die Platte. „Foot Of Pride“, „The Groom Still Waiting At The Altar”, Carribean Winds” und natürlich “Blind Willie McTell” schaffen es nicht auf “Shot Of Love” und “Infidels”. „Empire Burlesque“ wird durch Überproduktion aus Angst vor dem musikalischen Zeitgeist massakriert. Der beste Song „Dark Eyes“ ist ein Dylan-Solovortrag mit Akustikgitarre und Mundharmonika. Erst Daniel Lanois gelingt es 1989 als Produzent von „Oh Mercy“, wieder dem Ganzen eine Form zu geben. In den 90ern verlässt sich Dylan bei seinen Soloakustikalben „Good As I BeBeen To You“ erst einmal auf sich selbst, ehe ihm 1997 wieder mit Hilfe von Lanois ein rauschendes Comeback mit „Time Out Of Mind“ gelingt.

In den 2000er Jahren fühlt sich Dylan dann endlich wieder stark genug, um den kreativen Prozess der Plattenaufnahme selbst zu leiten. Wie schon auf der Bühne zu beobachten, ist auch im Studio aus der launischen Diva ein akribischer Arbeiter geworden. Seinem Produzenten-Alter Ego „Jack Frost“ gelingen mit „Love And Theft“ sowie „Modern Times“ triumphale Erfolge. Dylan scheint – so kann man auch die Hidalgo-Berichte deuten – die richtige Balance im Studio zwischen kreativer Unruhe und verbindlichem Arbeiten gefunden zu haben.

Gratulation zum 50sten, Mr. Recording Artist Bob Dylan!

Lesereise gut gestartet

11. März 2012

Viel Interesse in Alsbach und Darmstadt

Thomas Waldherr und Sigrid Zabel, Foto: HölzlEinen guten Start hingelegt hat die Lesereise zum Buch „I’m in a Cowboy Band“. Im Alsbacher Restaurant Hellas konnten die Buchhandlung Zabel und der Autor rund dreißig Gäste begrüßen, im Bayrischen Hof in Darmstadt waren 45 Zuhörerinnen und Zuhörer anwesend. In Alsbach bedankte sich der Autor bei der Buchhandlung Zabel und dem Team des Restaurant Hellas für die Ermöglichung der Veranstaltung.

Thomas Waldherr nahm die Gäste mit auf eine musikalische Reise in die weniger bekannten Gefilde des Mikrokosmos Bob Dylan, legte die Wurzeln Dylans in der amerikanischen Volksmusik frei, zeichnete Dylans lebenslange Beschäftigung mit der Country-Musik nach und erklärte, warum Dylan als „Vater des Americana“ bezeichnet werden darf. Der Vortrag erhielt eine positive Resonanz, traf den Nerv und das Interesse des Publikums. Gebanntes Zuhören und ein kräftiger, lang anhaltender Abschlussapplaus waren der Beweis an beiden Abenden. An den gut einstündigen Vortrag schloss sich bei beiden Veranstaltungen noch manches Gespräch im kleinen Kreis an.

Unter wehmütigen Vorzeichen stand indes der Vortrag im BayrischenVortrag im Bayrischen Hof, Foto: Goldschmidt Hof. Es war die letzte Veranstaltung in Michael Steins Lokal. Und so hatte auch so mancher Stammgast die Gelegenheit genutzt, sich persönlich von Michael Stein zu verabschieden. Ebenso wie der Autor, der zu Beginn der Veranstaltung Peter Schmidt und der Buchhandlung am Markt für die Unterstützung dankte und Michael Stein zum Abschied eine Hängematte für die nun anstehenden wohlverdienten Ruhestunden überreichte.

Letzte Station der Lesereise wird nun die Fahrt am 31. März mit dem Ebbelwoi-Express in Frankfurt sein. Diese Veranstaltung ist bereits ausgebucht, es gibt nur noch eine Warteliste.

Letzte Veranstaltung in Michael Steins Bayrischem Hof

3. März 2012

Die Lesung von Thomas Waldherr aus seinem Buch „I’m in a Cowboy Band. Bob Dylan, die Country-Musik und das Vermächtnis des Americana“ am Samstag, dem 10. März, um 20 Uhr, wird die letzte Veranstaltung in Michael Steins Bayrischem Hof sein. Der passionierte Dylan Fan und Wirt hatte den Betrieb seiner Gaststätte in diesen Tagen eingestellt.

Um so mehr freut sich der Autor darüber, in der Traditionsgaststätte sein Buch in Darmstadt vorstellen zu können.

Unterdessen läuft der Countdown zur ersten Lesung in Alsbach-Hähnlein am Dienstag (6. März, 19.30 Uhr, Restaurant Hellas, Alte Bergstraße 76). Die Besucher dürfen sich auf eine gut einstündige Vortragsreise zu den musikalischen Wurzeln von Bob Dylan freuen. Natürlich wird die Musiklegende auch selbst zu Wort kommen.