Es war neben den Dylan-Gigs das Konzert-Highlight des Jahres! Willie Nile am Mittwoch, 27. November, im Frankfurter Nachtleben. Ein geiles, sensationelles Konzert!
Der Mann ist schlichtweg zu Unrecht in der zweiten Reihe. Er nimmt es an musikalischen und textlichen Fähigkeiten locker mit Springsteen oder Petty auf. Er mischt wunderschöne Balladen und mit irrwitzigem Abgeh-Rock. Ein bisschen Lou Reed, eine Prise Dylan, ein Schuss „Ramones“ aber vor allem ganz viel Nile. Er ist ein Solitär, aber leider fernab seiner Heimat New York nur leidlich bekannt.
35 Personen werden es gewesen sein, die mit uns das Vergüngen teilen konnten. Willie hat uns keine Pause gegönnt, legt wie ein Derwisch los, ein schnelles Stück nach dem andern, nur ein bis zweimal hat er das Tempo ein bisschen rausgenommen.
Und er hat viel von seiner neuen Platte gespielt: „This Is Our Time“, „Life On Bleecker Street“, „Holy Wall“, dazu „Land Of The Thousand Guitars“. Der Junge bringt die alten Mythen des Rock’n’Roll tatsächlich immer noch ungebrochen und glaubhaft rüber. Bestimmt, weil er so unprätentiös ist. Er nimmt sich einfach nicht so ernst – er würde ja heute vor 10.000 Leuten spielen sagt er und lächelt verschmitzt. Und stellt sich nacheinander als Groucho Marx, Buddy Holly und Elvis Presley vor.
Am Ende steigt er wahlweise von der Bühne runter oder holt die Mädels aus dem Publikum rauf. Und danach küsst er Andrea und drückt und herzt uns beide. Weil wir die ganze Zeit getanzt hätten, sagt er. Und freut sich, wenn wir nach New York kommen. Der Bassist will uns dann die schönsten Orte dort zeigen.
Mal wieder Zeit für Freudentränen… We will see you, Willie!