Archive for Mai 2020

Der Schatten an der Wand

8. Mai 2020

Bildrechte: Columbia, Sony Music

So mögen wir ihn: Viele Fragen rund um Bob Dylans neuen Song „False Prophet“ und sein neues Album „Rough And Rowdy Ways“.

Er hat es wieder getan. Und noch viel mehr. Erst hat er ganz im Zeitplan erneut nach drei Wochen Pause einen Song im Internet veröffentlicht. Und wenige Zeit später wird verkündet: Neues Album am 19. Juni!

Der Song „False Prophet“
Typischer Dylan. Langsamer Blues-Rock, der ein bisschen an „Early Roman Kings“ oder My Wife’s Home Town“ erinnert. Auch von der Stimme her klingt das eher wie „Tempest“ oder „Together Through Life“ als nach dem sonoren Crooner-Gesang der letzten Jahre. Auch vom Text her ist es beste Dylan-Poesie. Mehrere Perspektiven und Deutungen sind möglich. Wer ist der Erzähler? Der Tod? Der Teufel? Dylan selbst? Der Weltgeist? Sicher ein bisschen von allem. Und wieder liegt ein Hauch von Apokalypse über dem Song. Aber: Keiner findet schönere Worte, um sie zu beschreiben oder sie zumindest anzudeuten.

Für mich persönlich sind auf den ersten Blick zwei Verse besonders interessant:

Well I’m the enemy of treason
Enemy of strife
Enemy of the unlived meaningless life
I ain’t no false prophet
I just know what i know
I go where only the lonely can go

Das ist zum einen sehr friedvolle Aussage gegenüber anderen auch in diesem Song vorhandenen Statements von Dylan. Zum anderen ist das auch der erneuerte Schwur „It Ain’t Me Babe“: „Ich bin kein Anführer, ich locke Euch nicht mit falschen Versprechungen, ich weiß nur, was ich weiß und ich gehe einen einsamen Weg.“ Die Ablehnung von Verrat und Streit führt direkt zu der anderen Strophe, die ich meine:

Hello stranger
A long goodbye
You ruled the land
But so do I
You lost your mule
You got a poison brain
I’ll marry you to a ball and chain

Wer steht derzeit weltweit für Streit und Spaltung sowie dem Verrat an amerikanischen Idealen? Richtig, Donald Trump! Ein Song, oder Teilaussagen des Songs gegen Donald Trump? Dylan hat sich öfters über die US-Präsidenten – wie 1974 mit „Sometimes even the president of the United States must have stand naked“ zu Nixon – geäußert. Kennedy hat er ja gerade in „Murder Most Foul“ schon in einer gewissen Form gehuldigt. Über Obama hat er sich zumindest vor dessen ersten Wahl in einem Interview lobend geäußert. Und hier kann man schon auf Trump kommen, denn – und jetzt sind wir beim Artwork – der Schatten hinter dem Tod sieht doch ziemlich nach dem amtierenden US-Präsidenten aus.

Wieder einmal hat Dylan – wie beim Album „Knocked Out Loaded“ von 1986 -das Cover eines „Schund-Roman-Heftes“ – benutzt. Das Skelett – also der Tod – ist der Original-Titelseite von „The Shadow“ vom 15. Juli 1942 entnommen. Hinzugefügt wurde der erhängte Schatten-Mann (Trump?) und die Spritze in der Hand des Skeletts. Und schon sind in der Diskussion über zwei zentrale Themen: Trump und die Corona-Krise. Spricht sich hier Bob Dylan gleichzeitig gegen Trump und gegen Impfungen aus? Der Trump-Aspekt kann sich im Song und auf dem Cover aufdrängen, von Spritzen und Impfungen ist dagegen nichts herauszulesen.

Verschiedene Dylan-Afficionados haben zudem darauf hingewiesen, dass der Song auch aus einer mephistophelischen Perspektive heraus einen Abgesang auf Gott oder Jesus Christus darstellen könnte.
Natürlich liegt in Bob Dylans Alterswerk eine religiöse Deutung immer im Bereich des Möglichen. Aber der Meister ist hier wieder einmal mehr die große Sphinx der Popkultur und eine eindeutige oder besser eindimensionale Erklärung ist bei ihm auch mit 79 Jahren nicht zu finden.

Veröffentlicht wurde dieser Song übrigens Dylans Social Media mit den Worten „What are you lookin’ at — there’s nothing to see.” Einer Zeile des Songs aus der vierten Strophe.

Bildrechte: Columbia, Sony Music

Das Album „Rough And Rowdy Ways“
Entgegen anderer Auffassungen, so die Meinung des Autors dieses Blogs, kommt das Album zum jetzigen Zeitpinkt überraschend, es hätte einen nicht gewundert, hätte Dylan sich nicht zu einem weiteren Longplayer aufraffen können. Dylans Handlungen sind (fast) immer überraschend, zu wankelmütig und tricky ist unser Lieblingsmusiker, wie wir in den inzwischen mehr als vierzig Jahren Anhängerschaft gelernt haben.

Das Album ist ein Doppel-Album, auch als CD, obwohl die 70:36 auch auf eine Scheibe gepasst hätten. Der Album-Titel lehnt sich an den Jimmie Rodgers-Titel „My Rough And Rowdy Ways“ an. Rodgers ist auch im Inneren des Doppel-Albums auf einem Bild mit der Carter Family zu sehen. Auf die Antwort zur Frage, ob der „Vater der Countrymusik“ oder die „First Family Of Country Music“ eine Inspiration für die Songs des Albums waren, wird man noch warten müssen. Während diese Zeilen geschrieben werden, sind von der Tracklist nur die bereits veröffentlichten Songs bekannt.

Das Album-Cover zeigt eine Tanzszene, die den Blogger spontan an einen Blues-Juke Joint erinnert haben. Das wäre also das schwarze Popkultur-Gegenstück zur eher weißen Countrymusik mit ihren Protagonisten Jimmie Rodgers und der Carter Family. Diese Trennung ist aber ohnehin eine künstliche und Bob Dylan hat in seiner ganzen Karriere daran gearbeitet, die Trennung in seiner Person aufzuheben.

Soweit also das, was wir im Moment an Infos haben. Genug, um zu spekulieren, zu wenig, um es ganz genau zu wissen. Aber das ist dich eigentlich das beste Feeling für den Dylan-Fan. Dylan legt uns was hin und wir haben einen unerschöpflichen Quell an Rätseln, Fragen und Mysterien und wir erfreuen uns am Forschen, Suchen, Deuten und Erklären.

Danke, Bob, wir haben spannende Wochen vor uns.

Black Panthers and a Hurricane

1. Mai 2020

Wie Bob Dylan sich in den 1970er Jahren für die Sache der Black Community einsetzte

Als Bob Dylan im November 1971 die Single „George Jackson“ veröffentlicht, ist die Musikwelt verblüfft. Ausgerechnet Dylan, der sich seit Mitte der 1960er Jahre ausdrücklich nicht mehr als Protestsänger verstand und sich für keine politischen Zwecke mehr vereinnahmen lassen wollte, hatte erneut einen Protestsong aufgenommen. „What The Hell?“ dachte da so mancher Musikfreund.

Also was könnte dahinter stecken? Dylan hatte sich 1965 endgültig von konkreten tagespolitischen Protestsongs abgewandt. Nicht, dass er nun keine Gesellschaftskritik mehr äußern würde. „Maggies Farm“, „It’s Alright Ma, I’m Only Bleeding“, „Subterranean Homesick Blues“ oder „All Along The Watchtower“ sind große Gesellschaftspanoramen über den Menschen in der verwalteten Welt, dem Individuum im Kapitalismus. Er tut dies aber ohne Handlungsanleitung, ohne einer Bewegung zugehörig oder gar ihr Anführer sein zu wollen.

Dylan wird zum Held der Black Panther-Gründer
Dennoch gab es Menschen, die diese Songs durchaus als Handlungsanleitung verstehen bzw. Dylans Songs wichtige Beiträge für ihre Gesellschaftsanalyse verstehen. Die linke, studentische militante Gruppe „The Weathermen“ entlieh sich ihren Namen aus Dylans „Subterranean Homesick Blues“. Noch größer war aber wohl die Bedeutung für die Black Panther. Die beiden Studenten Bobby Seale und Huey P. Newton gründeten im Oktober 1966 die Black Panther Party (BPP) im kalifornischen Oakland. Sie versuchten die Frustration und Gewaltausbrüche der schwarzen in den Ghettos umzuleiten in eine sozialistische, antikapitalistische Kampforganisation. Gleichzeitig begeisterten sich die beiden für Bob Dylans Album Highway 61 Revisited. Als sie die erste Ausgabe ihrer Black Panther-Zeitung vorbereiteten, hörten sie die Platte rauf und runter. Sicher waren die beiden große Musikfans, aber sie waren auch bereit, Dylans Worte als wichtig für ihre eigene Lage zu begreifen.

Schon der Albumtitel war in diesem Sinne ein Statement. Der Highway 61 war für die Black Community als „Freedom Road“ im kollektiven Bewusstsein abgespeichert. Die Nord-Süd-Verbindung von führte von Minnesota bis New Orleans. Sie war die Straße, entlang die Sklaven in den freien Norden flohen, sie war der Blues Highway für die schwarzen Wandermusiker und sie war der Weg in die Hoffnung auf ein besseres Leben in der „Great Migration“ in den 1940er und 1950er Jahre. Für Seale und Newton war dies ein Zeichen dafür, dass „Bruder Bobby“ der Black Community nahestand. Und noch mehr: Der Song „Ballad Of A Thin Man“ war für sie ein Gleichnis über rassistische Unterdrückung. Bobby Seale: „Man muss verstehen, dass dieses Lied verdammt viel über die Gesellschaft aussagt.“ Ihre Begeisterung ging sogar soweit, dass sie den Song auf Versammlungen über die Tonanlage erschallen ließen, bevor und nachdem sie ihre Reden hielten.

In der Folgezeit radikalisierten sich die Black Panther, trafen aber auch auf einen entschiedene Feindschaft seitens der weiß dominierten Polizeibehörden. Für FBI-Chef J. Edgar Hoover, der schon Martin Luther King überwachen ließ, waren die militanten Black Panther die größte Gefahr für die Sicherheit der USA. Das FBI verwickelte die Black Panther in einen gewaltreichen Kleinkrieg. Irgendwann schworen die Black Panther dem bewaffneten Auftreten ab und entwickelten verstärkt politische und soziale Aktivitäten in den schwarzen Wohnvierteln und versuchten eine Ausrichtung auf die schwarze Arbeiterschaft. Doch es half ihnen nichts in Bezug auf die Verfolgung durch das FBI.

George Jackson
Zu dieser Zeit radikalisierte sich auch George Jackson, ein Ex-Mitglied der Black Panther, der am 21. August 1971 bei einem Fluchtversuch aus dem St. Quentin Staatsgefängnis erschossen wurde. Jackson wurde schon früh zu Jugendgefängnisstrafen verurteilt, kam dann wegen eines bewaffneten Raubüberfalls in den Strafvollzug, setzte sich gleichzeitig dort aber auch mit den Lehren von Marx, Lenin, Trotzky und Mao auseinander. Als Persönlichkeit ist er umstritten, als Mitbegründer des radikalen Panthers-Ableger Black Guerilla Family hat er dennoch Märtyrerstatus erlangt.

Warum sang Dylan aber ein zugegebenermaßen etwas romantisierendes und poetisch durchaus auch ein bisschen leichtgewichtiges Lied über den militanten schwarzen Aktivisten? Seit 1964 hatte er keinen konkret politischen Song mehr geschrieben? Dylan sang über Jackson:

„Prison guards, they cursed him
As they watched him from above
But they were frightened of his power
They were scared of his love.
Lord, Lord,
So they cut George Jackson down.
Lord, Lord,
They laid him in the ground.“

Eine Erzählung geht so: Nachdem er seit Mitte 1966, seit seinem Motorradunfall seine Version des amerikanischen Familienidyllls lebte und sich seine Songs immer weniger mit der konkreten Lebensrealität auseinandersetzten, sah er sich möglicherweise herausgefordert, mal wieder etwas zeitkritisches zu veröffentlichen. Joan Baez hatte im November 1971 auf einer New Yorker Bühne ihre vergiftete Ode „To Bobby“ gesungen. Ihr bekannter glockenheller Sopran klang sehnsuchtsvoll, während ihre Worte aus heutiger Sicht böse und übergriffig wirken. Bobby sollte sich gefälligst einreihen und an die Spitze der Bewegung stellen. Da wurde ein heftiger moralischer Druck aufgebaut:

„Do you hear the voices in the night, Bobby?
They’re crying for you
See the children in the morning light, Bobby
They’re dying“

Eine andere Erzählung geht so: Plötzlich war A.J. Weberman auf der Bildfläche aufgetaucht. Ein radikaler, abgedrehter, völlig auf Dylan fixierter Typ, der die „Dylan Liberation Front“ gegründet hatte und versuchte mit dem linksradikalen Aktivisten Jerry Rubin und John Lennon Druck auf Dylan auszuüben, wieder politisch aktiv zu werden. Sie sahen in dem Umstand, dass Dylan am 1. August 1971 am großen Benefizkonzert für Bangladesh teilgenommen hatte, einen Hinweis dafür, dass Bobby scheinbar doch wieder in die politische Spur zurückkam. Also veröffentlichte Bob Dylan den Song sozusagen um an der „Dylan Liberation Front“ Ruhe zu haben. Beide Seiten sollten sich irren. Dylan artikulierte sich über diesen Song hinaus weiterhin nicht tagespolitisch. Während Lennon sein böses „I don’t believe in Zimmerman“ schmetterte, nervte Weberman Dylan weiter. Dylan war mit seiner Familie 1970 aus den Bergen zurück ins Greenwich Village gezogen. Webermans abgedrehter Kreuzzug führte erst zu einer handfesten Prügelei mit Dylan und endete damit, dass Dylan mit seiner Familie schließlich weit weg nach Kalifornien zog. Die Bedrohung seiner Familie und seiner selbst durch Leute wie Weberman mögen ihren Beitrag dazu haben, dass Dylan in den folgenden Jahren endgültig zu einer „hidden persona“ wurde.

Doch bleiben wir bei „George Jackson. Eine weitere Erklärung für die Veröffentlichung liest sich so: Nachdem der Black Panther-Anwalt Gerald Lefcourt in einen Schreiben Dylan gebeten hatte, ein Benefizkonzert oder ähnliche Hilfen zu geben, um die Verfahrenskosten für vor Gericht stehende Black Panther-Aktivisten aufbringen zu können, traf sich Dylan mit den Black Panthern Huey Newton und David Hilliard. Dylan veröffentlichte zwar den Song „George Jackson“, wollte aber die Panther wegen ihrer antizionistischen Haltung nicht weiter unterstützen. Dylan selber stritt es ab, dass ein solches Treffen stattgefunden hatte.

Einleuchtender scheint da die Version, die Peter Doggett in seinem Buch „There ’s A Riot Going On“ schilder. Nach der war es möglicherweise Dylans Freund und Black Panther-Sympathisant Howard Alk, der Dylan Ende Oktober „Soledad Brother“, eine Sammlung von Jacksons Gefängnisbriefen geschenkt hatte. Die Erinnerung an den Tod Jacksons am 21. August war noch frisch und die Lektüre berührte Dylan persönlich. Und inspirierte ihn rasch, den Song zu schreiben und aufzunehmen.

Für den Autor dieser Zeilen liest sich die letzte Erklärung am plausibelsten. Dylan will sich seit Mitte der 1960er nicht mehr von irgendeiner Gruppe vereinnahmen lassen. Vielleicht flirtete er eine kurze Zeit mit den Black Panther, er flirtete jedoch wirklich, aber nur für kurze Zeit, mit der „Jewish Defense League“ und er war wenige Jahre eifriger Anhänger der evangelikalen Vineyard Fellowship. Und jedes Mal war der Mechanismus der Gleiche: Dylan begeisterte sich für Menschen. Für Rabbi Meir Kahane, für George Jackson, für Mary Alice Artes. Er ist aber kein Politiker, kein Polit-Taktiker, Stratege oder Parteisoldat. Er ist Humanist, Individualist und ein eigenwilliger, kritischer Geist. Er löst sich daher auch irgendwann wieder aus Organisationen, Kirchen und Vereinigungen, wenn sie seinen humanistischen Idealen widersprechen.

Rubin „Hurricane“ Carter“
Nur wenige Jahre nach „George Jackson“ begeisterte sich Dylan wieder über die Lektüre von Schriften aus dem Gefängnis für einen Menschen. Und wieder war es ein Afroamerikaner. „The Sixteenth Round“ war die Biographie des zu Unrecht wegen Mordes verurteilten schwarzen Boxers Rubin „Hurricane“ Carter, die 1974 veröffentlicht wurde. Ein Exemplar ließ er Bob Dylan zukommen, der ihn daraufhin 1975 im Staatsgefängnis von Trenton besuchte. Dylan nahm eine erste Fassung des Songs „Hurricane“ Ende Juli 1975 auf, musste den Song aber etwas verändertem Text nochmals aufnehmen, da die Anwälte seiner Plattenfirma wegen bestimmter Textstellen gerichtliche Auseinandersetzungen befürchteten. Dylan nahm den Song dann im November 1975 erneut bei den Sessions auf, die später zur Rolling Thunder Review und zum Album Desire führen sollten.

Und dieser Song „Hurrricane“ war aufrüttelnd, mitreißend und verstörend. Ein ganz anderes Kaliber als „George Jackson“. Dylan, der angebliche Meister der wagen und unverbindlichen Songpoesie, hatte es hier geschafft, zu wohlklingender, treibender Musik einen Text zu schreiben, der mit genauester journalistischer Recherche aufzeigt, wie das Lügengeflecht und die rassistischen Justiz- und Polizei-Intrigen gegen Rubin Carter gesponnen wurden. Er setzte damit genau das um, was er einmal seinem Sangeskollegen Phil Ochs vorgeworfen hatte. Der wäre gar kein Sänger, sondern Journalist. Dylan wandte sich mit großer Eindrücklichkeit und Entschiedenheit gegen die Rassen-Justiz in den USA.

Wie Dylan aber seine Recherche künstlerisch aufarbeitete- unterstützt vom Off-Broadway-Regisseur Jaques Levy – war grandios. Die schon erwähnte mitreißende Melodie bildet den Hintergrund für großartige dramatische Literatur. Wie ein Bühnenstück wie ein Film-Drehbuch breitet Dylan die Geschichte vor uns aus. Dylans Song war zentraler Bestandteil von Desire und der Konzerte der Rolling Thunder Review. „The Night Of The Hurricane“, das Benefiz-Konzert im Madison Square Garden bei dem auch Muhammad Ali für Carter eintrat, beendete die Tour.

Rubin „Hurricane“ Carters Kampf gegen diese Justizwillkür sollte viele Jahre dauern. Dylan hatte das Lied gemacht, und. Doch es nutzte nichts, 1976 wurde die Revision abgelehnt. Erst 1985 wurde er – fast zwanzig Jahre nach dem Fehlurteil von 1967 – frei gesprochen. 2000 erschien dann ein Hollywood-Film mit Denzel Washington als „Hurricane“ in dem natürlich auch die Dylan-Geschichte und der Song vorkommen.

Dylans Empathie für die Black Community
Den Song hat Dylan seit der „Night Of The Hurricane“ nie mehr gesungen. Und dennoch bleibt er als einer seiner größten Hits unvergessen. Im Gegensatz zu „George Jackson“. Den hat er nie live gesungen und über den ist mittlerweile viel Gras gewachsen. Auch wenn seine Qualität sicher umstritten ist, als Zeichen der Empathie Dylans für die Lage der Afroamerikaner in den USA, ist er ein ganz wichtiger Schlüssel zum Verständnis für Dylans Beziehung zur Black Community.

Wie Dylan dann ab Ende der 1970er ganz persönlich einen sehr engen Austausch mit der Black Community hat, ist dann aber wieder eine andere Geschichte.