Archive for the ‘Literatur’ Category

Letzte Veranstaltung in Michael Steins Bayrischem Hof

3. März 2012

Die Lesung von Thomas Waldherr aus seinem Buch „I’m in a Cowboy Band. Bob Dylan, die Country-Musik und das Vermächtnis des Americana“ am Samstag, dem 10. März, um 20 Uhr, wird die letzte Veranstaltung in Michael Steins Bayrischem Hof sein. Der passionierte Dylan Fan und Wirt hatte den Betrieb seiner Gaststätte in diesen Tagen eingestellt.

Um so mehr freut sich der Autor darüber, in der Traditionsgaststätte sein Buch in Darmstadt vorstellen zu können.

Unterdessen läuft der Countdown zur ersten Lesung in Alsbach-Hähnlein am Dienstag (6. März, 19.30 Uhr, Restaurant Hellas, Alte Bergstraße 76). Die Besucher dürfen sich auf eine gut einstündige Vortragsreise zu den musikalischen Wurzeln von Bob Dylan freuen. Natürlich wird die Musiklegende auch selbst zu Wort kommen.

Eine Lesereise zu Bob Dylan

2. Februar 2012

“I’m in a cowboy Band“ – Tour 2012

Thomas Waldherr, der Autor von „I’m in a Cowboy Band“ wird auf drei Veranstaltungen im März aus seinem Dylan-Buch lesen.

Die Premiere des Programms ist am Dienstag, dem 6. März, um 19.30 Uhr im Alsbacher Restaurant Hellas (Alte Bergstraße 76). Der Eintritt beträgt 5 Euro. Mitveranstalter ist die Jugenheimer Buchhandlung Zabel.

Weiter geht es am Samstag, dem 10. März ab 20 Uhr in der Darmstädter Traditionsgaststätte „Bayrischer Hof“ (Alexanderstraße 33). Der Wirt und passionierte Dylan-Fan Michael Stein und Thomas Waldherr laden zu einer Lesung bei Ebbelwoi und Salzgebäck ein. Auch hier beträgt der Eintritt 5 Euro.

Den Abschluss der Tour bildet dann eine kleine, exklusive Veranstaltung. Wieder heißt es „Dylan meets Ebbelwoi“: In der Stöffche-Metropole Frankfurt am Main wird am Samstag, dem 31. März der „Ebbelwoi Express“ zum „streetcar named desire“. Neben der Lesung von Thomas Waldherr werden die Mitreisenden von den Lokalmatadoren „Die DoubleDylans“ unterhalten, die ihr neues Album „Bluesbrüder“ vorstellen. Für diesen einmaligen Event zum „Fahrpreis“ von 10 Euro ist eine Voranmeldung per E-Mail an diedoubledylans@web.de oder thwaldherr@web.de erforderlich.

Lansdale und Sallis

26. Juli 2011

Avantgarde & Genre & Americana

Inmitten der in Masse produzierten Konfektionsliteratur für bildungsnahe Schichten, wie sie stapelweise bei Hugendubel oder Thalia feilgeboten wird, ragt doch immer mal wieder was heraus. Auch im Krimi-Genre. Und zwar nicht der x-te italienische Commissario, spanische Ermittler oder englische Profiler. Nein, was ich gefunden habe, ist große Literatur, die ganz nebenbei Krimi ist. Und die Avantgarde und waschechtes Americana miteinander verbindet. Ich rede von den Büchern von Joe R. Lansdale und James Sallis. Beide stammen sie aus den Südstaaten und beide sind davon geprägt und erzählen Geschichten zwischen Rassenproblemen, Armut und Gewalt.

Lansdale (geb. 1951) stammt aus Texas und dort spielen auch die meisten seiner Romane. Beispielhaft soll hier „Die Wälder am Fluss“ vorgestellt werden. Bei Lansdale steht das „who done it“ zwar im Mittelpunkt, aber er belässt es nicht bei einer kriminalistischen Lösung zwischen zwei Buchdeckeln, sondern entwirft ein naturalistisches Südstaaten-Drama, das geschickt die Erzählmythen dieses Landstrichs einsetzt, um so die Atmosphäre und den Sound des alten Südens einzufangen. Man kombiniere „Tom Sawyer“ mit „Licht im August“ mit „Wer die Nachtigall stört“. Heraus kommt ein spannendes, verstörendes Buch, das mit den negativen und positiven Mythen und Eigenschaften des Südens wie Rassentrennung und Religion, Dorfgemeinschaft und Ku-Klux-Klan spielt, und das einem auch mal wieder klar macht, wir Recht Bob Dylan hatte, als er in „Blind Willie McTell“ die Worte singt „I travel through East Texas, where many martyrs fell“.

Sallis (geb. 1944) stammt aus Arkansas und schickt seinen Detektiv Turner – eine einsame Marlowe-ähnliche Figur – in seinen Romanen „Dunkle Schuld“ und Dunkle Vergeltung“ in das verschlafene Südstaaten-Nest Cypress Grove – irgendwo zwischen Memphis, Tennessee und Little Rock, Arkansas. Sallis geht es gar nicht um das „who done it“. Seine Buch ist Selbstreflexion eines aus der Bahn geworfenen, der Stück für Stück in die Gesellschaft zurück kommt, um zu erkennen, dass die Gründe für seine zeitweilige Abstinenz aus der Gemeinschaft – die Gewalt von Menschen gegen Menschen – immer wieder zu ihm zurück kommt und ihn und die Gemeinschaft immer wieder bedroht und begleitet. Auch deswegen ein sehr amerikanisches Buch. Der Sound des Buches ist Folk und Country-Blues mit einem Spritzer Rythm & Blues. Der Bluegrass , der von den Protagonisten des Buches favorisiert wird steht dem äußerlich, weil zu süffig und lebensfroh, gegenüber. Am Ende von „Dunkle Vergeltung“ kommt die Gewalt auch ins Bluegrass-Idyll und die Musikerin stirbt durch eine Kugel.

An anderer Stelle habe ich hier schon einmal geschrieben, dass die bei uns so beliebte Nabelschau-Ostküsten-Literatur wenig aussagt über die Verfassung, in der sich Amerika und die Bewohner des großen Hinterlandes befinden. Lansdale und Sallis haben darüber viel mehr zu sagen. Sie verbinden Americana mit Literatur, Genre und Avantgarde und liefern dadurch interessante Einblicke in das alte und das neue unheimliche und gefährliche Amerika.

Lesetipps:
Joe R. Lansdale, Die Wälder am Fluss.
James Sallis, Dunkle Schuld/ Dunkle Vergeltung/ Dunkles Verhängnis.