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Menna Mulugeta begeistert bei „Americana im Pädagog“

2. März 2019

Ausverkauftes Haus bei „Von Billie bis Beyoncè. Black Women in American Music“

Starke Stimme: Menna Mulugeta

Sie hat es geschafft. Als erster Einzel-Act der Reihe „Americana im Pädagog“ war Menna Mulugetas Konzert im Darmstädter Pädagogtheater ausverkauft. Dies war vorher nur mit den großen Line-ups bei den Tribute-Konzerten gelungen. Ihr Programm „Von Billie bis Beyoncè. Black Women in American Music“ brachte die Leute auf die Beine. Und von Anfang an berührte sie, bewegte sie, begeisterte sie das Darmstädter Publikum. Durch ihre großartige, kraftvolle und zugleich facettenreiche Stimme, durch ihre enorme Bühnenpräsenz, durch ihre Ausstrahlung und nicht zuletzt durch ihre kenntnisreichen Erzählungen über Sängerinnen, Songs und Zeitumstände. Das war einer der ganz großen Glanzpunkte in der nun fünfjährigen Geschichte von „Americana im Pädagog“.

Es tut immer wieder gut, wenn Ideen funktionieren. So wie der große Dylan-Geburtstag 2016, die „Lovesongs for the other America“, das Woody Guthrie-Tribute und jetzt eben die Idee, Menna mit ihrem Programm zu den großen weibliche afroamerikanischen Stimmen ins Pädagog zu holen. Von Anfang an, als wir die ersten Überlegungen zu diesem Abend anstellten, wusste ich, das wird ein besonderer Abend. Sie begeisterte die Teilnehmenden der Ingelheimer Musik & Politik-Seminare und in mir wuchs der Wunsch, dieses Programm mit ihr in der Reihe „Americana im Pädagog“ auf die Bühne zu bringen. Und Menna und ihr musikalischer Partner Gernot Blume haben ein fantastisches Programm entwickelt. Bessie Smith, Billie Holiday, Sister Rosetta Tharpe, Etta James, Nina Simone, Aretha Franklin, Tina Turner, Whitney Houston, Rhiannon Giddens, Beyoncé Knowles – was für ein Reichtum an starken Stimmen. Und wie beeindruckend die erst 27-jährige Menna sie interpretiert und dabei zeigt, welch starke Stimme sie hat. Menna hat sich dazu tief in die Biographien der Sängerinnen und in die gesellschaftlichen Hintergründe eingearbeitet. Auch davon lebt dieses Programm, das hoffentlich nach dieser gelungenen Premiere noch öfters zu hören sein wird.

Bei „Americana im Pädagog“ geht es weiter am Donnerstag, 28. März mit der südhessischen Bluegrass-Formation „Grass Unlimited“, bevor dann das erste Halbjahr mit den beiden großen Pete Seeger Tribute-Konzerten beendet wird. Infos und Karten gibt es hier:
https://paedagogtheater.de/kalender/

„Einen ganzen Abend mit der Musik dieser Frauen zu gestalten, ist für mich eine besondere Freude“

22. Februar 2019

„Black Women in American Music“ am 28. Februar bei „Americana im Pädagog“ in Darmstadt/ Menna Mulugeta im Interview

Menna Mulugeta

Ohne die Beiträge der afroamerikanischen Frauen wäre die US-Populärmusik nicht denkbar. Ihre Perspektive im Spannungsfeld zwischen Rassismus, Frauenfeindlichkeit und dem Kampf um soziale Teilhabe hat großartige Musikerinnen und starke Songs hervorgebracht. Von Billie Holidays „Strange Fruits“ über Nina Simones „Mississippi Goddamn“ bis hin zu Aretha Franklins „Respect“. Heutzutage sind es Künstlerinnen wie Beyoncé, die mit ihrer Musik den Soundtrack für die Bewegung „Black Lives Matter“ liefern.

Mit ihrem Programm „Von Billie bis Beyoncé. Black Women in American Music“ wird Menna Mulugeta am kommenden Donnerstag (28. Februar, 20 Uhr) diese Musik im Rahmen der Konzertreihe „Americana im Pädagog“ auf die Bühne des Darmstädter „Theater im Pädagog“ bringen. Die Sängerin aus der Nähe von Bingen begeistert seit einigen Jahren mit ihren Konzert- und Fernsehauftritten. Mit ihrem musikalischen Partner Gernot Blume hat sie diesen besonderen Abend für die Reihe „Americana im Pädagog“ entwickelt. Americana-Kurator Thomas Waldherr hat sie zu diesem Programm und ihrem Werdegang befragt.

Was hat Dich an der Idee begeistert, einen Abend mit der Musik der großen afroamerikanischen Sängerinnen zu gestalten?
Für mich sind afroamerikanische Sängerinnen schon immer eine große Inspirationsquelle gewesen. Als Kind habe ich mir Videos von beispielsweise Whitney Houston angeschaut und war verzaubert, wie wunderbar sie singen konnte. Natürlich konnte ich mich auch wegen der Hautfarbe mit ihnen identifizieren. Nun einen ganzen Abend mit der Musik dieser Frauen zu gestalten, ist für mich eine besondere Freude.

Wie bist Du zur Musik gekommen?
Im Alter von 10 fand ich nach musikalischen Stationen bei der Blockflöte, dem Horn und dem Keyboard zu meinem Lieblingsinstrument, der Stimme. In der Grundschule spielte ich Theater und mit dem Wechsel aufs Gymnasium gab es dann eine Musical – AG. Da musste ich auf einmal singen:)

Was sind Deine wichtigsten musikalischen Einflüsse? Welches sind Deine Lieblingsmusikerinnen und -musiker?
Wichtige Einflüsse sind Gospel, Soul, Pop und R’n’B. Wichtige Künstler in meinem Aufwachsen: Beyoncé, Toni Braxton, Whitney Houston, Alicia Keys, Gregory Porter.

Hast Du als Tochter von äthiopischen Eltern in Deutschland Rassismus erfahren?
Bis jetzt kaum direkten, offenen Rassismus. Jedoch immer wieder begegnen mir unterschwellige, latente Vorurteile.

Du strahlst im Leben wie auf der Bühne stets Power und Optimismus aus? Woher kommt das?
Vielen Dank:)! Das ist glaube ich einfach mein Naturell. Es fällt mir leicht, positiv zu sein und mich über mein Leben und die Musik zu freuen. Trotzdem ist es auch immer wieder eine Entscheidung sich aufzurappeln.

Welche Ziele verfolgst Du mit der Musik? Wo willst Du in zehn Jahren sein?
Mhmm. Gar nicht zu einfach. Ich versuche immer im hier und jetzt zufrieden und glücklich zu sein. Mir gefällt, wohin sich meine Karriere seit dem Abitur entwickelt und wünsche mir für die Zukunft größere Hallen, die ich bespielen darf und interessante Kollaborationen mit Musikern aus aller Welt:)

Karten für die Veranstaltung können im Vorverkauf im Darmstadt-Shop im Luisencenter sowie online unter http://www.paedagogtheater.de erworben werden. Vorbestellungen sind unter 06151 – 66 01 306 telefonisch und unter theaterimpaedagog@gmx.de per E-Mail möglich.